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Die natürliche Form der Vitamin D3 Produktion im Organismus ist die Synthese aus Sonnenlicht über die menschliche Haut. Leider ist dies durch den überwiegenden Aufenthalt in Gebäuden sowie die fehlende Intensität der Sonneneinstrahlung in manchen Breitengraden nur eingeschränkt möglich. Auch die Aufnahme über die Nahrung lässt einem keine Chance, sich ausreichend mit Vitamin D3 zu versorgen, es werden nur ca. 20% des täglichen D3 Bedarfs über die Nahrung gedeckt. Man müsste täglich große Mengen an z.B. Natto (fermentiertes Gericht aus Soja) wie in Japan oder mindestens 500 g fetthaltigen Fisch wie die Inuit essen, um auf 100% des Tagesbedarfs zu kommen. In den USA und auch skandinavischen Ländern wird der Nahrung und Getränken Vitamin D3 – Cholecalciferol – oder D2 – Ergocalciferol – zugesetzt.
In den meisten europäischen Ländern erfolgt keine Supplementierung der Nahrung mit Vitamin D, die Kontrolle des Vitamin D Spiegels erfolgt in Eigenregie. Erst bei Mangelsymptomen wird ein Arzt aufgesucht oder selbstständig eine Nahrungsergänzung erwogen. Aber wie wird eigentlich das Lebensmitteln zugesetzte oder überhaupt synthetisches D3 gewonnen? Da man ja schlecht Menschen das natürlich über die Haut produzierte Cholecalciferol entziehen kann, welche Quellen zapft man zur Gewinnung des D3 alternativ an? Wie aufwendig und natürlich ist dieser Prozess und eine häufig gestellte Frage ist: Müssen Tiere dafür leiden?
Es gibt verschiedene Verfahren, um Vitamin D3 herzustellen, durch neue Technologien werden ständig neue Verfahren erforscht und sicherlich in Zukunft alternativ verwendet werden. Aktuell gibt es zwei wesentliche Verfahren. Dabei richten sich die Unterschiede in erster Linie nach dem Rohstoff, also dem Ausgangsstoff für das Vitamin D3. Entweder es werden als Ausgangsstoff Lanolin, auch Wollwachs oder Wollfett genannt, oder Flechten und Pilze verwendet. Die Gewinnung des D3 aus Lanolin aus der Wolle von geschorenen Schafen ist die Variante tierischen Ursprungs, die Variante pflanzlichen Ursprungs nutzt als Ausgangsrohstoff Flechten oder Pilze.
[lepopup id=’120′ name=’Blog: Vitamine und Mineralien – Inline – All devices‘]Wollwachs bzw. Lanolin, wird in den Talgdrüsen von Schafen gebildet und wird an das Fell abgegeben. Damit sorgt das Fett für ein dichtes, volles Fell und schützt die Schafe vor schlechter Witterung. Durch das Fett wird die wärmende Wirkung des Fells verstärkt. Nach der Schafschur erhält man als Rohstoff die Wolle, die zunächst gewaschen wird. Schon bei der Wäsche kann der Schafschurwolle das Rohwollwachs bzw. Lanolin entzogen werden. Dieser Prozess des Auswachsens wird häufig wiederholt. Durch die Wiederholung findet gleichzeitig bereits ein Reinigungsprozess statt. Das Verfahren ist seit Jahrtausenden bekannt, Wollfett wurde schon früh als Grundlage für Cremes entdeckt. Analog zu den Prozessen im menschlichen Körper wird nun das gereinigte Lanolin, das viel Cholesterin enthält, mit UV-B-Strahlung behandelt. Ebenso wie in der menschlichen Haut aus dem Cholesterin Cholecalciferol – jenes für über 3.000 Vorgänge im Organismus wichtige Vitamin D3 – synthetisiert wird, wird dieser natürliche identische Prozess bei der Gewinnung aus Lanolin eingesetzt. Das Colecalciferol wird aufgefangen, es gelangt bei der Produktion von Vitamin D3 kein Lanolin in das Produkt. Die Wolle ist danach weiterverwendbar, Produkte und Textilien aus Schafschurwolle werden sowieso von jeglichen Fetten befreit.
Relativ neu ist die Entdeckung von Vitamin D3 in Pilzen und Flechten. Insbesondere Veganer freuen sich über diese alternative Gewinnung, müssen dafür aber auch tiefer in die Tasche greifen. Das Verfahren ist wesentlich aufwendiger und damit auch teurer als die Gewinnung aus Wollwachs. Das Prinzip ist eigentlich gleich, denn auch hier wird UVB Strahlung eingesetzt, jedoch ist die Ausbeute aus den pflanzlichen Quellen viel geringer. Die Ausgangsstoffe müssen daher länger bestrahlt werden und es entsteht zunächst nur Ergocalciferol, da die Pflanzen kein Cholesterin enthalten. Das Ergocalciferol – Vit. D2 – muss im Anschluss an diesen Prozess noch mithilfe von Enzymen in Vitamin D3 umgewandelt werden. Es entstehen also durch den erhöhten Energieaufwand durch längere Bestrahlung mit UVB-Licht zusätzliche Kosten sowie durch die danach vorzunehmende Umwandlung in das vom Körper besser zu verwertende Vitamin D3.
Insgesamt ist also das Verfahren, um aus dem Lanolin Vitamin D3 zu gewinnen, ressourcenschonender, wenn es man den Einsatz von Energie betrachtet. Darüber hinaus ist das Verfahren dem menschlichen Organismus am nächsten. In der Regel sind die pflanzlichen Rohstoffe, aus denen zunächst D2 und dann D3 gewonnen wird, der üblichen Belastung mit Pflanzenschutzmitteln, Schwermetallen und Keimen ausgesetzt. Veganer mögen einwenden, dass Tiere als Ressource verwendet werden, das ist richtig. Zum Glück werden aber in der Regel Schafe nicht in Massentierhaltung in Ställen gehalten, sondern bewegen sich auf Wiesen und Weiden. Geschoren werden sie sowieso, wenn nicht, verlieren sie ihre Wolle beim Fellwechsel.